Deadstock und was daraus entstehen kann.
Kennst Du den Begriff "deadstock"?
"Deadstock"sind Stoffe, die übrig geblieben sind oder nicht mehr verwendet werden, oft von Modeherstellern oder Textilproduzenten. Diese Stoffe stammen aus Überproduktionen, alten Lagerbeständen oder fehlerhaften Chargen, die nicht mehr für die ursprüngliche Produktion verwendet werden können oder sollen. Statt sie wegzuwerfen, werden sie an speziellen Märkten an kleinere Labels verkauft.
Wir arbeiten seit über 7 Jahren mit "deadstock". Damian besucht 3-4 Mal im Jahr die Märkte in Indien und sucht Stoffe aus, welche in unsere Kollektion passen, mit denen wir dann unsere Produkte entwickeln. Daraus entstehen Taschen, Necessaires, Tischtücher und Servietten.
Was sind die Vorteile, wenn man "deadstock" benutzt, anstatt neu zu produzieren?
Nachhaltigkeit: Der Kauf und die Nutzung von Deadstock-Stoffen tragen zur Reduzierung von Textilabfällen bei. Da diese Stoffe bereits produziert wurden, wird kein weiterer Ressourcenverbrauch (wie Wasser, Energie oder Rohstoffe) benötigt, um neue Textilien herzustellen.
Minimummenge: Für kleinere Labels ist es bei gewobenen Stoffen oft schwierig, die Minimummengen zu erreichen (mehrere tausend Meter). So bietet sich die Möglichkeit, trotzdem eine Vielfalt an gewobenen Stoffen zu haben, ohne tausende von Metern kaufen zu müssen.
Qualität: Da die Stoffe in grossen Mengen gewebt wurde, ist die Qualität oft sehr gut.
Auswahl: Bei deadstock fabrics hat man eine riesige Auswahl
Es gibt auch ein paar Nachteile. Da nur soviel Stoff an Lager ist, wie es halt hat, kann man schlecht planen. Wenn sich bei uns ein Artikel sehr gut verkauft, kann es sein, dass wir ihn nicht mehr nachproduzieren können, weil der Stoff auch nicht mehr vorhanden ist. Meistens gilt auf dem Markt : First serve first come. Damian und auch Ranganath müssen die Stoffe oft sofort kaufen. Es kann sein, dass ein Stoff schon am selben Abend nicht mehr da ist, wenn man ihn nicht gekauft hat.
Es gibt Debatten darüber, ob die Nutzung von Deadstock wirklich eine langfristige Lösung für die Überproduktion in der Modeindustrie ist. Manche Kritiker argumentieren, dass Deadstock den Anreiz für Unternehmen verringern könnte, ihre Produktionsmengen zu reduzieren, da sie wissen, dass sie überschüssige Stoffe verkaufen können.
In der Modebranche hat Deadstock in den letzten Jahren durch den Trend zu mehr Nachhaltigkeit und verantwortungsbewusstem Konsum an Bedeutung gewonnen.